Vom Startup zum Marktführer: Strategien zur erfolgreichen Skalierung

Zuletzt aktualisiert: 7. Aug. 2023
Julia Palme
Copywriterin

Höher, schneller, weiter – jedes Startup, das erfolgreich wächst, steht früher oder später vor der Frage der Skalierung. Die Skalierung ist für Startups ein entscheidender Schritt auf dem Weg zum Erfolg. Es geht darum, das Marktpotenzial voll auszuschöpfen, die Rentabilität zu steigern, Wettbewerbsvorteile zu sichern sowie neue Möglichkeiten der Kapitalbeschaffung zu eröffnen. Die Skalierung kann Startups in die Lage versetzen, ihre Effizienz zu steigern, ihren Einfluss zu vergrößern und ihre Position in der Branche zu festigen.

Doch was macht ein Geschäftsmodell überhaupt skalierbar? Wann ist der richtige Zeitpunkt für eine Skalierung? Worauf sollten Startups aus technischer Sicht achten? Welche externen Faktoren können die Skalierung beeinflussen? Als erfahrener Partner in der Softwareentwicklung für Startups beraten wir junge Unternehmen in Entwicklungs- und Strategiefragen und konnten bereits viele von ihnen erfolgreich durch ihre Finanzierungsrunden begleiten - inklusive Erreichen des Einhorn-Status. Wir beleuchten in unserem Artikel die wichtigsten Schlüsselfaktoren und Dimensionen, die ein Startup auf seinem Weg zum erfolgreichen Scale-up beachten sollte.

Was bedeutet Skalierbarkeit?

Der Begriff “skalieren” leitet sich vom lateinischen Wort “scalae” ab, was so viel wie “Treppe” oder “Stufe” bedeutet. Im übertragenen Sinne geht es also um die Möglichkeit, die nächsthöhere Ebene zu erreichen. Im unternehmerischen Kontext beschreibt es die Expansionsfähigkeit eines Geschäftsmodells - sei es durch höhere Umsätze und Gewinne, neue Kunden in internationalen Märkten oder die Erweiterung von Vertriebswegen, Produkten und Dienstleistungen.

Unternehmen mit skalierbaren Geschäftsmodellen sind in der Lage, ein rasantes Wachstum zu bewältigen, ohne ihre Ausgaben für Material, Produktion, Personal oder IT-Ressourcen wesentlich steigern zu müssen. Aufgrund dieser Fähigkeit sind sie auch bei Investoren besonders beliebt. Bei der Skalierung steigert ein Startup seine Einnahmen also exponentiell, während sein Ressourceneinsatz nur schrittweise oder gar nicht steigt.

Wenn ein Unternehmen anhaltend schnell und über einen längeren Zeitraum wächst, kann man von einem Scale-up sprechen. Ein klassisches Beispiel für ein überaus erfolgreiches Scale-up ist Google. Google ist es gelungen, in kürzester Zeit neue Kunden zu gewinnen und gleichzeitig nur wenige Ressourcen in die Aufrechterhaltung seines Dienstes zu investieren. Auch Facebook muss in diesem Zusammenhang genannt werden. Als soziales Netzwerk gestartet, verfügt das Unternehmen, heute Meta, inzwischen über eine Vielzahl von Anwendungen wie Messenger, Ads Manager, Pages Manager, usw. - ein anschauliches Beispiel für die Skalierung von einem einzelnen Produkt zu einer Plattform.

Ein bekanntes deutsches Beispiel dafür ist das in Berlin ansässige FinTech-Unternehmen N26. Die beliebte Onlinebank konnte in den letzten Jahren nicht nur ihre Kundenbasis im Bankgeschäft erweitern, sondern hat auch neue Dienstleistungen, wie z. B. eine Handyversicherung, eingeführt. Weitere Versicherungen für Hausrat, Reisen und Fahrräder sowie die Expansion in andere Märkte sind ebenfalls geplant

Der Weg vom Startup zum Scale-up

Wann ist ein Geschäftsmodell skalierbar?

Die Skalierbarkeit spielt eine äußerst wichtige Rolle für das Wachstum und die Rentabilität eines Unternehmens. Insbesondere Investoren haben ein großes Interesse daran, wie skalierbar ein Startup ist und welches Marktpotenzial sich daraus ergibt. Skalierbarkeit ist daher die treibende Kraft für Startups und sollte unbedingt von Anfang an mitgedacht werden. Doch was macht ein Geschäftsmodell skalierbar?

Grundsätzlich zeichnen sich skalierbare Geschäftsmodelle dadurch aus, dass sie ein profitables und bedeutsames Wachstum ermöglichen, was den Unternehmen einen wesentlichen Wettbewerbsvorteil verschafft. Im Folgenden sehen wir uns die wichtigsten Faktoren für die Skalierbarkeit eines Geschäftsmodells genauer an:

Geringe Fixkosten

Skalierbare Geschäftsmodelle zeichnen sich häufig durch geringe Fixkosten (wie Anlagevermögen und Personalkosten) und hohe variable Kosten (z. B. für Material) aus. Die Fixkosten sollten also im Verhältnis zu den Gesamtkosten so gering wie möglich sein und sich auch im Falle einer Expansion nicht zu stark erhöhen

Geringe Anfangsinvestitionen

Startups, deren Geschäftsmodelle mit verhältnismäßig geringem Investitionsbedarf verbunden sind, sind in der Regel besser darin aufgestellt, ihren Umsatz zu steigern, ohne größere Investitionen tätigen zu müssen.

Hohe Expansionsfähigkeit

Ein Geschäftsmodell, das skalierbar ist, ermöglicht eine relativ einfache Erweiterung in neue Märkte. Das Produkt oder die Dienstleistung kann mit vergleichsweise geringem Aufwand (z. B. durch Übersetzung/Localization) auch in internationalen Märkten reibungslos angeboten und verkauft werden.

Hohe Automatisierung

Hoch skalierbare Geschäftsmodelle sind oft stark automatisiert. Durch Optimierung und Standardisierung der Prozesse wird der Leistungserstellungsprozess schneller und effizienter gestaltet. Die Automatisierung erfolgt durch den Einsatz von Algorithmen oder Softwarelösungen.

Keine Kapazitätsgrenzen

Ein Geschäftsmodell ist auch dann besonders gut skalierbar, wenn dessen Angebot von vielen Personen gleichzeitig und unabhängig vom Standort genutzt werden kann. Dies funktioniert besonders gut bei digitalen Produkten, die beliebig oft und ohne Qualitätsverlust verbreitet werden können (wie z. B. Websites oder Software). Hardware-Produkte sind im Gegensatz dazu oft an Rohstoffe und weitere Ressourcen gebunden

Der richtige Zeitpunkt für die Skalierung

Der Zeitpunkt für die Skalierung sollte grundsätzlich sehr sorgfältig abgewogen werden. Ein zu frühes oder überstürztes Wachstum kann Ressourcen überdehnen und zu Problemen führen. Laut dem Startup-Genome-Bericht scheitern allein 74 % der Startups an einer zu frühen Skalierung.

Aber auch ein zu spätes Wachstum kann sich negativ auswirken, indem Chancen verpasst werden und das Unternehmen unnötig zurückgehalten wird. Eine gründliche Analyse, Planung und Bewertung der verschiedenen Faktoren sind entscheidend, um den optimalen Zeitpunkt für die Skalierung eines Startups zu bestimmen.

Der Startpunkt für die Wachstumsphase ist gekommen, sobald das Startup den sogenannten Product-Market-Fit erreicht hat. Der Product-Market-Fit bezeichnet den Zustand, in dem das Produkt oder die Dienstleistung eines Startups perfekt auf die Bedürfnisse und Anforderungen des Zielmarktes abgestimmt ist. An diesem Punkt findet das Angebot des Startups eine starke Nachfrage im Markt und Kunden sind bereit, dafür zu zahlen.

Das Startup sollte demnach ein beständiges und nachhaltiges Umsatzwachstum verzeichnen können, einen großen und loyalen Kundenstamm aufgebaut und einen konkreten Weg in Richtung Rentabilität gefunden haben. Außerdem sollte das Unternehmen über ein starkes und erfahrenes Managementteam sowie über die notwendigen Ressourcen und die Infrastruktur zur Unterstützung der Expansion verfügen. Essenziell sind außerdem ein solides Verständnis des Zielmarktes sowie die entsprechenden Kapazitäten, neue Kunden in großem Umfang effektiv zu erreichen und zu akquirieren.

Anzeichen dafür, dass Ihr Unternehmen für die Skalierung bereit ist

Weitere Dimensionen der Skalierung

Für eine erfolgreiche Skalierung Ihres Startups ist es entscheidend, effektive Wachstumsstrategien und -taktiken umzusetzen, die eine nachhaltige und langfristige Expansion ermöglichen. Durch die Entwicklung einer klaren Vision und eines strategischen Plans können Sie gezielte Maßnahmen ergreifen, um das Wachstum zu fördern. Dazu gehören die Produktentwicklung und –erweiterung, aber auch die Optimierung Ihrer Vertriebs- und Marketingaktivitäten, die Erweiterung in neue Märkte oder die Erschließung neuer Kundensegmente. Essenziell ist außerdem ein starkes Team mit den passenden Kompetenzen und dem richtigen Mindset.

Die verschiedenen Dimensionen der Skalierung von Startups

Produktentwicklung

Um ein breiteres Publikum anzusprechen, den Umsatz zu steigern und von neuen Markttrends zu profitieren, ist es ratsam, Ihr Produkt- oder Dienstleistungsangebot zu diversifizieren und zu erweitern. Dies kann durch das Hinzufügen neuer Merkmale oder Funktionen, die Einführung ergänzender Produkte oder Dienstleistungen oder die Innovation zur Lösung neuer Kundenprobleme erreicht werden. Durch diese Maßnahmen können Sie Ihre Reichweite erhöhen und die Bedürfnisse einer größeren Zielgruppe abdecken, was zu einem Wachstum des Umsatzes führt und Ihnen ermöglicht, sich an den sich verändernden Marktbedingungen anzupassen.

Strategische Überlegungen

Im Rahmen einer umfassenden Skalierungsstrategie ist es unabdingbar, klare Ziele und Etappenziele zu definieren. Sie sollten Ihre Wachstumsziele in Bezug auf Umsatz, Marktanteil, Kundenstamm oder andere relevante Messgrößen festlegen. Die Etappenziele sollten realistisch sein und sowohl Ihrer langfristigen Vision als auch Ihren kurzfristigen Zielen entsprechen. Darüber hinaus ist eine gründliche Markt- und Wettbewerbsanalyse unerlässlich. Durch die Bewertung der Marktlandschaft, die Identifizierung von Chancen, Trends und Bedrohungen können Sie Ihre Wachstumsstrategien verfeinern und mögliche Hindernisse oder Herausforderungen frühzeitig erkennen. Eine fundierte Analyse bildet die Grundlage für eine erfolgreiche Skalierung Ihres Startups.

Marketing

Das Marketing spielt eine zentrale Rolle bei der Skalierung Ihres Startups. Ein wichtiges Element Ihrer Marketing- und Vertriebsstrategie ist Ihre Zielgruppe. Ihre Produkte, Preise, Kommunikation und Vertriebskanäle sollten auf die Bedürfnisse und Wünsche Ihrer Zielgruppe ausgerichtet sein. Durch einen kundenorientierten Marketing-Mix können Sie sich von der Konkurrenz abheben, Ihre Verkaufszahlen steigern und Ihren Kundenstamm vergrößern. Es ist jedoch auch wichtig, in Maßnahmen zur Kundenzufriedenheit und Kundenbindung zu investieren, um sicherzustellen, dass Kunden Ihnen treu bleiben. Durch die Schaffung einer positiven Kundenbeziehung können Sie langfristige Kundenbindung aufbauen und den Erfolg Ihrer Skalierungsstrategie unterstützen.

Personalaufbau

Der Personalaufbau ein wesentlicher Bestandteil der erfolgreichen Skalierung eines Startups, da er das Unternehmen mit den erforderlichen Kompetenzen, Ressourcen, Effizienz und Innovation ausstattet, um die wachsenden Anforderungen zu bewältigen und das langfristige Wachstum zu unterstützen.

Mit dem Wachstum des Startups geht nicht nur oft ein Anstieg der Arbeitsbelastung einher, es können sich auch neue Bereiche oder Geschäftsfelder entwickeln, die spezialisierte Funktionen und Aufgaben erfordern. Durch den Aufbau eines geeigneten Teams können diese spezifischen Aufgabenfelder abgedeckt und eine effektive Skalierung ermöglicht werden. Hierbei ist es wichtig, Ihre bestehende Organisationsstruktur zu analysieren und potenzielle Lücken oder Bereiche, die verstärkt werden müssen, zu identifizieren. Erstellen Sie einen Personalplan, der die Prozesse für die Rekrutierung, Einarbeitung und Schulung neuer Mitarbeiter sowie das Talentmanagement beschreibt.

Der Personalaufbau bietet außerdem die Möglichkeit, eine starke Unternehmenskultur zu schaffen und den Zusammenhalt im Team zu stärken. Eine positive Unternehmenskultur und ein gutes Arbeitsumfeld sind entscheidend, um qualifizierte Mitarbeiter anzuziehen und langfristig zu binden. Dies fördert Motivation, Produktivität und Engagement, was wiederum zum Erfolg der Skalierung beiträgt.

Geeignetes Personal zu finden kann jedoch auch schnell zur großen Herausforderung werden. In Zeiten des Arbeitskräftemangels kostet allein die Suche sehr viel Zeit, hinzu kommt noch eine lange Einarbeitungsphase. In diesem Zusammenhang kann es durchaus sinnvoll sein, sein internes Team mit qualifizierten externen Entwicklern zu erweitern. Ein Beispiel: In seiner Wachstumsphase hat sich Fitness-Gigant ClassPass zu einer Zusammenarbeit mit Vention entschieden. Der damalige Arbeitsumfang überstieg bei weitem die zur Verfügung stehenden Ressourcen des jungen Unternehmens, und eine schrittweise Einstellung neuer Mitarbeiter hätte zu viel Zeit gekostet. Wir konnten in nur zwei Monaten mehr als 35 erstklassige Entwickler zur Verfügung stellen. Von Vention über die Finanzierungsrunden der Serien A bis E und darüber hinaus unterstützt, ist ClassPass nicht nur zum Branchenführer und zum größten Fitness-Netzwerk der Welt aufgestiegen, sondern auch zum ersten Einhorn des Jahrzehnts - mit einer Bewertung von 1 Milliarde US-Dollar.

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Technische Perspektive

Automatisierung

Bei der Skalierung geht es darum, Wege zu finden, wiederkehrende Aufgaben schneller, effizienter und kostengünstiger zu erledigen. Daher sollten Prozesse und Aufgaben wie beispielsweise Bereitstellung, Tests, Builds und Monitoring automatisiert werden. Spezielle Software kann dabei helfen, Prozesse zu optimieren und zu standardisieren. Bei der Auswahl geeigneter IT-Tools sollte vor allem auf deren Flexibilität geachtet werden, um auch komplexere Arbeitsabläufe zu bewältigen und die Bildung von Datensilos während der Expansion zu vermeiden.

CRM-Software wie Pipedrive, Salesforce oder Insightly hilft Ihnen bei der Organisation und Speicherung von Daten, denn je mehr Kunden Sie haben, desto höher wird der Aufwand, deren Daten entsprechend zu verwalten.

Code

Achten Sie darauf, dass Ihr Code gut strukturiert, gut dokumentiert und skalierbar ist. Schlecht strukturierter und dokumentierter Code erschwert die Wartung und Weiterentwicklung der Software. Folglich wird es schwieriger, Fehler zu finden und zu beheben sowie neue Funktionen einzuführen. Schlechte Code-Qualität kann außerdem zu Zeit- und Kostenüberschreitungen, Sicherheitslücken und Stabilitätsproblemen führen und die Benutzererfahrung beeinträchtigen.

Verwenden Sie bewährte Entwicklungspraktiken wie modulare Architektur, klare Schnittstellen, einheitliche Codierungsstandards und automatisierte Tests. Skalieren Sie Ihren Code, um mit steigenden Benutzerzahlen und Datenmengen umgehen zu können.

Hier finden Sie einige wichtige Best Practices für sauberen Code, die Sie befolgen sollten:

  • Verwenden Sie beschreibende Namen. Aussagekräftige Titel von Variablen, Funktionen und Klassen sollten sämtliche Fragen beantworten. Es muss klar sein, warum sie existieren, was sie tun und wie sie verwendet werden können.
  • Ein Verwendungszweck für eine Funktion. Vereinfachen Sie Ihren Code, indem Sie eine komplexe Berechnung durch ein paar spezifische Funktionen ersetzen.
  • Reduzieren Sie die Argumente. Es ist ratsam, zu viele Argumente in Funktionen zu vermeiden. Wenn Sie sich auf weniger als 3 Argumente beschränken, wird der Code lesbarer und ist leichter zu testen.
  • Wählen Sie ein Wort pro Konzept. Es ist wichtig, dass Sie in Ihrem Code konsistent bleiben. Es kann beispielsweise zu Verwirrung kommen, wenn Sie gleichzeitig “Controller”, “Manager” und “Treiber” verwenden, da diese Begriffe im Grunde austauschbar sind. Wählen Sie daher möglichst passende, einheitliche Bezeichnungen, um Verwechslungen zu vermeiden.
  • Vermeiden Sie die Verwendung von Ausgabeargumenten. Die Verwendung spezifischer Objektmethoden verdeutlicht Ihre Absichten, während allgemeine Methoden in der Regel mehr Raum für Missverständnisse lassen.
  • Der Code sollte für sich selbst sprechen und ohne jegliche Kommentare verständlich sein. Wenn Sie zu viel kommentieren, müssen Sie sowohl die Kommentare als auch den Code pflegen.

Infrastruktur

Stellen Sie sicher, dass Ihre Infrastruktur skalierbar ist, um den steigenden Anforderungen gerecht zu werden. Nutzen Sie Cloud-Dienste, um flexibel Ressourcen hinzuzufügen oder zu entfernen. Verwenden Sie Load-Balancer, um den Traffic auf mehrere Server zu verteilen, und implementieren Sie Caching-Mechanismen, um die Leistung zu verbessern.

Unser Kunde Upvest profitierte beispielsweise von unserer langjährigen Partnerschaft mit Google Cloud. Dadurch konnten Sicherheit, Überwachung und Flexibilität der Infrastruktur verbessert werden, was wiederum die Implementierung neuer Funktionen beschleunigte und die Kundenzufriedenheit steigerte.

Bekannte Cloud-Dienste wie auch von AWS und Azure könnten allerdings mitunter zu kostspielig sein, insbesondere, wenn Sie rechenintensive Systeme wie KI verwenden. Für Unternehmen, die noch nicht über genügend Ressourcen verfügen, empfiehlt es sich, Heroku oder Lambda in Betracht zu ziehen.

Auch im Bereich Datenbanken gibt es große Unterschiede. Die NoSQL-Datenbanken (Neo4j, Redis) haben beispielsweise mehr Möglichkeiten zur Skalierung als SQL-Datenbanken (MySQL, Oracle usw.). Und auch unabhängig von den Datenbanktypen können Unternehmen mit verschiedenen Herausforderungen konfrontiert sein, die die Erfahrung von qualifizierten Datenbankingenieuren erfordern. Hier kann es mitunter sinnvoll sein, vollständig verwaltete Cloud-Datenbankdienste wie Firebase, MongoDB mLab oder Amazon RDS zu nutzen.

Externe Faktoren

Neben der Prüfung aller Aspekte, die das Unternehmen selbst betreffen, sollten Startups auch externe Faktoren, wie Wettbewerb, das regulatorische Umfeld, die Dynamik der Branche, Technologietrends sowie die makroökonomischen Bedingungen berücksichtigen. Gibt es derzeit Einflussfaktoren, die den Kurs Ihrer Branche prägen? Gibt es wirtschaftliche oder kulturelle Herausforderungen, die Ihre Bemühungen zu einem bestimmten Zeitpunkt verstärken oder hemmen könnten?

Es gibt mehrere externe Faktoren, die sich auf die Skalierungsfähigkeit eines Startups auswirken können und daher besondere Beachtung finden sollten:

Wettbewerb

Auf einem überfüllten Markt mit starkem Wettbewerb kann es für ein Startup besonders schwer sein, Kunden zu gewinnen und Marktanteile zu steigern. Der Wettbewerb ist also ein entscheidender Faktor, der von Anfang an im Wachstumsplan eines Startups berücksichtigt werden sollte, damit geplante Skalierungsbemühungen nicht scheitern.

Regulatorisches Umfeld

Ein strenges regulatorisches Umfeld kann die Kosten und die Komplexität der Skalierung eines Unternehmens erhöhen. Startups sollten sich über alle spezifischen Gesetze und Vorschriften im Klaren sein, wie z. B. Datenschutzgesetze und internationale Handelsvorschriften.

Wirtschaftliche Bedingungen

Auch das allgemeine Wirtschaftsklima kann dazu beitragen, dass Skalierungsbemühungen unterstützt oder eben gehemmt werden. Eine schwache Wirtschaft kann es einem Startup beispielsweise erschweren, Kapital zu beschaffen und Kunden zu gewinnen. Viele Startups planen Schlüsselmomente und künftige Meilensteine danach, wann die wirtschaftlichen Bedingungen voraussichtlich am günstigsten sein werden.

Zugang zu Finanzierung

Der Zugang zu Finanzmitteln ist ein Schlüsselfaktor für Startups, die skalieren wollen. Ein Mangel an Finanzmitteln kann die Fähigkeit, in Wachstum und Expansion zu investieren, deutlich einschränken.

Soziales und politisches Umfeld

Soziopolitische Instabilität kann die Entwicklungsvorhersagen eines Marktes erschweren und den Geschäftsbetrieb stören. Oder aber es ist möglich, dass Ihr Unternehmen in einer einzigartigen Position ist, um von bestimmten Aspekten der sozio-politischen Landschaft zu profitieren. Informieren Sie sich über das kulturelle und politische Klima, um zu verstehen, wo Ihr Unternehmen steht und wie aktuelle Ereignisse und Trends Ihre Bemühungen unterstützen oder behindern können.

Fazit

Die erfolgreiche Skalierung eines Startups erfordert das Zusammenspiel mehrerer entscheidender Faktoren. Ein solider Product-Market-Fit, ein skalierbares Geschäftsmodell und effiziente interne Prozesse legen den Grundstein für das Wachstum. Eine technologische Infrastruktur, die in der Lage ist, mit steigender Nachfrage Schritt zu halten, sowie ein gut strukturiertes und talentiertes Team sind ebenso entscheidende Schlüsselfaktoren wie ausreichende finanzielle Ressourcen und die Fähigkeit, sich schnell an Veränderungen anzupassen.

Eine Skalierungsstrategie sollte frühzeitig mitgedacht werden und ist idealerweise bereits Teil des Businessplans eines Startups. Indem die Skalierungsziele frühzeitig definiert und in den Businessplan integriert werden, können Startups ihre langfristigen Wachstumsziele und die erforderlichen Ressourcen klar formulieren und einen konkreten Fahrplan für die Umsetzung entwickeln.

Der Weg zum erfolgreichen Scale-up und darüber hinaus erfordert also einen ganzheitlichen Ansatz. Nur so kann ein Startup die vielversprechenden Chancen nutzen, die sich durch eine Skalierung bieten und die Grundlage für langfristigen Erfolg schaffen.